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MS Industrie AG

29.08.2016 - Equity Research Einzelstudie // kaufen

Researchstudie Update – MS Industrie AG

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Unternehmen: MS Industrie AG
ISIN: DE0005855183
Branche: Industrie-Maschinenbau-Technologie-Automotive
Rating: kaufen
Kurs bei Erstellung in €: 3,16
Kursziel in €: 5,50
Mögl. Interessenskonflikt gem. §34b Abs.1 WpHG und FinAnv: 4;5a;7;11

Umsatzschwäche in USA wird durch Europa kompensiert; Langfristig dynamische Marktentwicklung erwartet; Kurzfristige Prognosen reduziert

Mit Umsatzerlösen in Höhe von 128,58 Mio. € (VJ: 128,34 Mio. €) hat die MS Industrie AG im ersten Halbjahr 2016 eine konstante Umsatzentwicklung erreicht. Dass das Umsatzniveau des Vorjahres erreicht wurde, ist insbesondere vor dem Hintergrund der schwachen Nachfrage aus den USA, der für die MS Industrie AG zweitwichtigsten Region, als Erfolg zu werten. Dabei sind die US-Auftragseingänge für schwere LKW (Class 8-Fahrzeuge) im Juni 2016 gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 34 % eingebrochen. Dies konnte aber durch die dynamische Nachfrageentwicklung in Europa (1.HJ 16: +13,5 %) kompensiert werden. In Nordamerika sind die Umsätze der MS Industrie AG um 9,93 Mio. € gefallen, in Europa kletterten diese hingegen um insgesamt 10,61 Mio. €.

Bereinigt hätte die Gesellschaft sogar einen 3,2%igen Anstieg der Umsatzbasis von 122,83 Mio. € (1.HJ 2015) auf 126,78 Mio. € (1.HJ 2016) erreicht. Bei den umsatzbezogenen Einmaleffekten des ersten Halbjahres 2016 handelt es sich um Rückerstattungen von im Vorjahr angefallenen Währungsverlusten aus Beschaffungsvorgängen mit Setzlieferanten in Höhe von 1,80 Mio. €. Die Sondereffekte des Vorjahres stehen im Zusammenhang mit dem Immobilien-Fertigungsauftrag der neuen Produktionsstätte in Trossingen und hatten das Umsatzniveau um insgesamt 5,51 Mio. € positiv beeinflusst.

Die Ergebnisentwicklung war unter anderen vom im ersten Halbjahr 2016 final erfolgten Umzug des Powertrain-Segments an den neuen Produktionsstandort in Trossingen beeinträchtigt. Trotz konstanter Umsatzentwicklung weist der MS-Konzern daher einen leichten Rückgang des EBITDA auf 10,72 Mio. € (VJ: 11,01 Mio. €) auf.

Das Management der MS Industrie AG hat, als Reaktion auf die Nachfrageschwäche in den USA, die Umsatz- und Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr 2016 nach unten angepasst. Nunmehr wird mit Umsatzerlösen in Höhe von 255,00 Mio. € (bisher: 270 Mio. €) und einem leichten Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses gerechnet. Analog dazu haben wir unsere Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2016 und 2017 reduziert und rechnen mit Umsätzen in Höhe von 255,00 Mio. € (GJ 2016e) respektive 271,12 Mio. € (GJ 2017e) sowie einem EBITDA in Höhe von 22,91 Mio. € (GJ 2016e) und 25,88 Mio. € (GJ 2017e). Grundsätzlich sehen wir in der negativen Nachfrageentwicklung in den USA kein Strukturproblem, es ist unserer Ansicht nach vielmehr eine Folge einer kurzfristigen Volatilität. Sowohl in den USA als auch in Europa dürfte die MS Industrie AG weiterhin von einer hohen Innovationsnotwendigkeit bei den Nutzfahrzeugflotten, vor dem Hintergrund der bereits verabschiedeten sowie der kommenden Abgasnormen, profitieren.

Ein wichtiger Ergebnistreiber ist die bereits umgesetzte Refinanzierungsstrategie, im Rahmen derer die 7,25 %-Unternehmensanleihe im Juli 2016 zurückgeführt wurde. Diesbezüglich wurden im Dezember 2015 zinsgünstige Darlehen (Zinssatz < 2,0 %) vereinbart, wodurch sich die durchschnittlichen Finanzierungskosten erheblich mindern werden. Wir haben dies in unserem DCF-Modell berücksichtigt.

Im Rahmen des um die reduzierten Prognosen angepassten DCF-Bewertungsmodells haben wir einen fairen Wert von 5,50 € (bisher: 6,00 €) je Aktie ermittelt. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau vergeben wir weiterhin das Rating KAUFEN.

 

Wichtiger Hinweis:

Bitte beachten Sie den Disclaimer/Risikohinweis sowie die Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b WpHG /FinAnV auf unserer Webseite.

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