gamigo AG
19.12.2016 - Credit Research Einzelstudie
Credit Research (Anno) - gamigo AG
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ISIN: DE000A0EQ578
Branche: Software-IT-Medien
Mögl. Interessenskonflikt gem. §34b Abs.1 WpHG und FinAnv: 5a;5b;6a;11
Anorganische Effekte ermöglichen dynamisches Umsatz- und Ergebniswachstum; Neues Umsatz- und Ergebnisniveau nach dem Erwerb der Spieleaktivitäten von ProSiebenSat.1 erwartet
In den vergangenen Geschäftsjahren hat die gamigo AG eine eindrucksvolle Wachstumsdynamik erreicht. Der maßgebliche Faktor hierfür ist die Umsetzung der anorganischen Wachstumsstrategie, im Zuge derer in den vergangenen Geschäftsjahren eine Reihe von etablierten Spieleanbietern, von Technologieunternehmen sowie neuer Spiellizenzen erworben wurden. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Konsolidierungstendenzen am Markt für Onlinespiele war damit der gamigo-Konzern in der Lage, seine Marktanteile auszubauen.
Besonders erwähnenswert ist die im Juli 2016 erfolgte Akquisition der Spieleaktivitäten von ProSiebenSat.1. Alleine durch diese Übernahme, welche im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung in Höhe von 32,00 Mio. € erfolgt ist, hat sich der Bestand auf ca. 140 Mio. Spielekonten etwa verdoppelt. Die Gesellschaft weist eine ähnliche Umsatzgrößenordnung wie der gamigo-Konzern auf, bei einer allerdings noch negativen Ergebnissituation.
Ohne Einbezug der ProSiebenSat.1-Akquisition hat der gamigo-Konzern auch in den ersten sechs Monaten 2016 seinen Wachstumskurs fortgesetzt, mit einem Umsatzwachstum in Höhe von 59,3 % auf 13,91 Mio. € (VJ: 8,73 Mio. €). Auf Basis des primär aus anorganischen Effekten stammenden Umsatzwachstums verzeichnete die Gesellschaft eine deutliche Verbesserung des EBITDA auf 2,48 Mio. € (VJ: 1,54 Mio. €), wobei hier einmalige akquisitionsbedingte Kosten in Höhe von 0,88 Mio. € angefallen waren. Bereinigt um diese Sonderaufwendungen wäre der EBITDA-Anstieg noch stärker ausgefallen und die EBITDA-Marge hätte bei 24,2 % gelegen. Ausgehend hiervon weist die gamigo AG beim EBITDA-Zinsdeckungsgrad einen für Anleiheinvestoren komfortablen Wert von 2,8 auf.
Unter Einbezug der im laufenden Geschäftsjahr erworbenen Aktivitäten von ProSiebenSat.1 wird der gamigo-Konzern zum Geschäftsjahresende 2016 ein signifikant und nachhaltig verändertes GuV- und Bilanzbild aufweisen. Alleine die Zusammenführung dieser beiden Gesellschaften dürfte eine Verdoppelung der Umsätze nach sich ziehen. Da die anorganischen Effekte des erworbenen Spieleportfolios von ProSiebenSat.1 in 2016 halbjährig und in 2017 erstmals ganzjährig einbezogen sind, rechnen wir mit einem erheblichen Umsatzwachstum auf 43,35 Mio. € (2016) sowie auf 65,90 Mio. € (2017). Sukzessive sollten zudem Skaleneffekte im Zuge der Zusammenführung der technischen und personellen Infrastruktur zum Tragen kommen. Zunächst rechnen wir aber mit Sonderaufwendungen, weswegen wir für 2016 von einer leichten EBITDA-Reduktion auf 4,00 Mio. € ausgehen. Erst im kommenden Geschäftsjahr erwarten wir einen deutlichen EBITDA-Anstieg auf 14,57 Mio. €.
Auf dieser Basis erwarten wir, nach dem leichten Rückgang in 2016, eine weitere Verbesserung der Bonitätskennzahlen, hier insbesondere der Zinsdeckungsgrade. Die Sachkapitalerhöhung im Zuge der ProSiebenSat.1-Akquisiton wird jedoch einen deutlichen Anstieg des Eigenkapitals und, trotz der ausgeweiteten Bilanzsumme, der EK-Quote auf 47,1 % (31.12.15: 28,3 %) nach sich ziehen.
Die gamigo-Anleihe notiert derzeit bei einem Kurs von 101,0 % und damit leicht über pari. Während der Anleihelaufzeit ist die Gesellschaft sämtlichen Zinsverpflichtungen nachgekommen und hat zudem alle Transparenzpflichten eingehalten. Eine Rückzahlung der Anleihe aus dem operativen Cashflow ist ein nachvollziehbares Szenario.
Wichtiger Hinweis:
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